Dalsfjord - 2008

Endlich ist es wieder soweit. Wie schon in vielen Jahren zuvor zieht es uns wieder an den schönen Dalsfjord. Doch dieses mal sind wir nicht mit unserer Männerrunde am Fjord, sondern machen eine gemeinsame Tour mit unseren Frauen. Neben der Angelei haben wir uns auch einige schöne Ausflüge zum Ziel gesetzt. In den letzten Jahren haben wir ja eigentlich nur Wasser und Fische gesehen. Darum dreht sich unser Bericht nicht nur um das Angeln, sondern beschreibt einige schöne Ausflugsziele in der Region.

Am Freitag Vormittag haben wir wie immer unsere Autos beladen. Trotz eines wirklich großen Fahrzeuges hatten wir Mühe alles zu verstauen. Komisch, ohne Frauen hatten wir nie soviel Gepäck. Hat dann aber doch alles gepasst. Pünktlich um 15:30 Uhr ging es dann wieder mit der Fähre nach Trelleborg.

Nun mussten wir uns nur noch die Zeit auf der 5 1/2 stündigen Überfahrt vertreiben. Danach erwartete uns wie immer eine 1200 km lange Autofahrt. Aber das kennen wir ja schon.
Unser morgendliches Picknick fand wie immer an einem schönen See ca. 50 km hinter Oslo statt.

Natürlich machten wir auch wieder einen Halt auf dem Pass. Da wir in diesem Jahr erst Ende Juli auf Tour waren, sah die Landschaft hier oben ganz anders aus. Sonst lag hier immer noch eine fast geschlossene Schneedecke und die Seen waren oft noch zugefroren. 

Endlich ist es geschafft Nach ca. 17 Stunden Autofahrt haben wir das Örtchen Dravlaus am Dalsfjord erreicht.
Was für ein vertrauter Anblick. Über ein Jahr hatten wir gewartet wieder hier zu sein. Nun war es endlich soweit. Wir bezogen wieder unser Haus, in dem wir schon die letzten Jahre unsere Angeltouren verbracht hatten.

Auto auspacken, Betten beziehen - dann standen wir auch schon wieder auf der Terrasse und montierten unsere Ruten. Auch unsere Frauen waren schon aufgeregt, denn es ist ihre erste große Angelei.

Na ja, was soll man nun sagen. Ich glaube die folgenden Bilder sprechen für sich. Kaum am Fjord, fingen natürlich die Frauen die ersten Fische. Den Anfang machte Katrin. Nach einem herrlichen Drill und mit schmerzenden Armen konnte sie einen schönen Köhler vom 91cm und 8,6 kg landen.
Kurz darauf konnten auch Petra und Andrea ihre ersten Fische aus dem Wasser ziehen. Bei den ersten Drills brauchten sie zwar noch ein wenig Unterstützung, aber nach kurzer Zeit waren wir überflüssig. Drillen, Gaffen, Töten - sie hatten alles alleine in Griff.
Nun war es aber für uns Männer an der Zeit nachzulegen. Aber auch bei uns ließen die Bisse nicht lange auf sich warten. Wir konnten einige schöne Köhler und auch ein paar Pollacks auf die Schuppen legen. Der absolute Top-Köder war mal wieder der schwarze Pro-Select von Eisele.
Nur Reini tat sich am Anfang wieder etwas schwer.
Er sammelte eigentlich alles ein, was auf dem Grund des Fjordes so lag. Seesterne, Krebse, Fischreste - nichts war vor ihm sicher. Aber auch er sollte noch richtige Fische erbeuten.
Auch die anderen Tage, an denen wir vom Steg angelten, waren sehr erfolgreich. Wir konnten auch wieder einige Köhler jenseits der Metermarke landen.
Diese Fische brachten natürlich schöne Filets. Ein Teil davon landete gleich in der Pfanne und wurde von unseren Frauen schmackhaft zubereitet.
Unsere Frauen waren von der Angelei am Fjord begeistert. Jedes Mal, wenn wir nach unseren Ausflügen wieder zurück am Haus waren, schnappten sie sich ihre Ruten und waren verschwunden.
Wie schon oben erwähnt, war unser diesjähriger Urlaub nicht nur der Angelei gewidmet. Wir wollten uns auch die kulturellen und landschaftlichen Schönheiten, die diese Region zu bieten hat anschauen. Über einige lohnenswerte Ausflugsziele möchten wir hier berichten.
Ålesund
Einer unserer ersten Ausflüge führte uns in die Stadt Ålesund. Morgens lag der Fjord noch im dichten Nebel.
Die Fahrt nach Ålesund war mit einer Strecke von 65 km noch die kürzeste Tour in diesem Jahr. Um ans Ziel zu gelangen mussten wir, wie so oft in Norwegen, zwei mal mit der Fähre übersetzen.
Atlanterhavsparken in Ålesund
Ein Muss für jeden Angler ist der Besuch des Atlanterhavsparken. Es ist eines der größten Aquarien in Europa und vermittelt uns einen Eindruck vom Leben im Atlantik. Die Attraktion ist das riesige Atlantikbecken mit seinen vielen Fischen. Ein Höhepunkt ist die Fütterung der Tiere durch einen Taucher.
Es gibt auch einige flachere Becken, in denen man einige Meeresbewohner hautnah erleben kann. Aber Vorsicht mit den Fingern bei den Seewölfen.
Ålesund
Ålesund erhielt das Stadtrecht erst im Jahre 1848. Der Stadtkern ist fast komplett im Jugendstil errichtet. Das ist darauf zurück zu führen, dass im Jahre 1904 eine Feuersbrunst die Stadt zerstörte und sie danach von jungen Architekten in diesem Stil wieder aufgebaut wurde. Besonders sehenswert ist die Schwanenapotheke am Apothekerplatz, die Kirche oder der Stadtberg Aksla.
Aksla

Auf den Aksla gelangt man über 418 Stufen die im Stadtpark beginnen. Zwischendurch gibt es immer wieder Punkte an denen Bänke stehen, um sich ein wenig auszuruhen.

Und das ist gut so!
Am Ende des Aufstieges erreicht man das Aussichtsrestaurant Fjellstua.

Der Ausblick von hier oben ist sehenswert. Man hat eine Übersicht über die gesamte Stadt, das Wasser und die angrenzenden Berge. Wer Ålesund besucht, sollte unbedingt den Aksla besteigen.

Ausflug zum Briksdalsbreen

Auf der Hintour machten wir einen kurzen Halt im schönen Örtchen Stryn. Unsere Frauen konnten hier ein wenig durch die Geschäfte schlendern und wir kauften wie jedes Jahr im dortigen Souvenirladen unsere Trolle.

Auf dem Weg zum Gletscher legten wir eine kleine Pause für ein schönes Picknick ein.
Der Briksdalsbreen ist ein westlicher Nebenarm des Jostedalsbreen, dem größten Festlandgletscher in Europa. Er gehört zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten in Norwegen. 

Vom Parkplatz ist es ein 2,5 km langer Aufstieg bis zum Gletscher. Unterwegs durchquert man einen tosenden Wasserfall. Wer nicht wandern mag, kann sich auch mit kleinen Autos bis an den Gletscher heran fahren lassen.

Nach einer gemütlichen Wanderung von knapp einer Stunde hatten wir den Gletscher erreicht.
Hier oben wehte eine kräftige Brise. Petra konnte es sicht nicht nehmen lassen, mit den Füßen ins kalte Gletscherwasser zu steigen. So schnell wie sie drin war, war sie aber auch wieder raus. Es war doch ganz schön kalt.

Nach einer kleinen Verschnaufpause und natürlich vielen schönen Fotos, machten wir uns wieder auf den Rückweg.

 Ein Besuch des Briksdalsbreen sollte ein Muss für jeden Naturfreund sein.

Hubschrauberrundflug
Auf der Rückfahrt vom Briksdalsbreen sahen wir vor einem Hotel Hubschrauber zu Rundflügen starten. Wir hielten an und erkundigten uns. Eine 1/4 Stunde Rundflug über den Fjord und den Gletscher sollte umgerechnet ca. 100 Euro pro Person kosten. Das war uns die Sache wert. Wir mussten allerdings noch ein Stündchen warten, bis ein größerer Hubschrauber bereit stand, in dem wir alle gemeinsam mitfliegen konnten.
Dann war es endlich soweit. Unser Heli war da. Wir waren natürlich alle ganz schön aufgeregt und konnten es kaum erwarten abzuheben.

Der Flug war beeindruckend. Zuerst ging es durch den Fjord und dann langsam die Felswand hinauf über den Gletscher. Erst hier oben konnte man seine wirklichen Ausmaße erkennen.

Auf dem Rückflug machte sich der Pilot noch einen Spaß mit uns und ließ den Hubschrauber 2 mal durchsacken. Das gab vor allen bei unseren Frauen ein herrliches Gekreische. Wir sind dann aber doch alle wieder heil gelandet und haben noch lange Zeit an dieses schöne Erlebnis gedacht. 

Måløy

Måløy ist eine Küstenstadt in Mittelnorwegen. Hier leben etwa 6500 Menschen. Um in die Stadt zu gelangen, überquert man die 1224 m lange Brücke über den Uvlesund.

An diesem Wochenende fand in Måløy eine große Seglerparade statt, ähnlich der Hansesail in Rostock. Wir mussten auf einem Parkplatz außerhalb der Stadt ausweichen und wurden mit dem Schiff in die Stadt übergesetzt.

Hier herrschte ein reges Treiben. Viele Segler, Musik, Verkaufsstände, überall war etwas los. Wir sahen uns alles an und die Frauen konnten sich an den vielen Ständen austoben. Die Rücktour zum Parkplatz erfolgte dann wieder mit dem Schiff.

Der Kannenstein
Sehenswert ist auch der Kannenstein, der sich ca. 10 km hinter Maloy befindet. Es ist schon erstaunlich, was die Natur über die Jahre aus einem Stein formt. Hier war natürlich auch wieder großes Fotoshooting angesagt.
Vestkapp
Das Westkap liegt auf dem Gebirgsplateau Kjerringa am Ende der Halbinsel Stadlandet. Es liegt 62° 11' 18"  nördlicher Breite und 5° 7' 33" östlicher Länge und ist somit Nordeuropas westliches Gebirgsplateau. Es ragt 497 Meter aus dem Meer heraus.

Von hier oben hat man in alle Himmelsrichtungen einen herrlichen Ausblick. Der Blick über den Atlantik und über die Berge ist einzigartig. Wer möchte, kann in die dortige Gaststätte einkehren und sich einen Film mit beeindruckenden Bildern vom Westkap ansehen.

So viele Ausflüge machen allerdings auch recht hungrig. Aber dafür hatten wir ja Wolfgang, der uns am Grill begeisterte oder unsere Frauen, die in der Küche so manche schöne Mahlzeit gezaubert haben.

Ausflug zum Geirangerfjord
Auf der Hintour hatten wir wieder zwei kleinere Fährüberfahrten, bis wir die Geirangerfähre von Hellesylt nach Geiranger erreicht hatten.
Da uns die zweite Fähre vor der Nase wegfuhr, mussten wir 30 Minuten warten. Das brachte unseren Zeitplan etwas durcheinander und ich war der Meinung, dass wir unsere geplante Geirangerfähre nicht mehr pünktlich erreichen. Das weckte in unser Fahrerin Petra wohl den Ehrgeiz. Sie beeindruckte uns mit einer flotten Fahrt in ihrem großen Opel Vivaro durch die engen Bergstrassen, wobei wir wohl alle das Bodenblech durchgetreten haben. Aber was soll man sagen, auf die letzte Minute Fähre erreicht. Rauffahren und ablegen, das war's.
Der Geirangerfjord ist wohl der bekannteste Fjord Norwegens. Er ist ca. 15 km lang und an seinem Ende liegt der Ort Geiranger. Sehenswert sind die Wasserfälle, die bekannteste sind wohl die sieben Schwestern, und die verlassenen Bauernhöfe, die sich an den steilen Hängen des Fjordes befinden. Auf der Fähre gibt es zu den Sehenswürdigkeiten Informationen über Lautsprecher in mehreren Sprachen.
Auf einem Aussichtplateau über dem Geirangerfjord kann man noch einmal das herrliche Panorama genießen.
Dalsnibba
Einer der wohl schönsten Aussichtpunkte in Norwegen ist Dalsnippa. Er liegt 1500m ü.d.M. Der Blick über das Bergpanorama ist beeindruckend. Ganz klein im Tal erkennt man noch den Geirangerfjord.
Reini und ich wagten zum Abschied noch einen kleinen Abstieg in ein Schneefeld, um auch Anfang August einmal eine schöne Schneeballschlacht zu machen. 
Natürlich wurde auch noch geangelt. Über unsere Erfolge vom Steg haben wir ja schon berichtet. Auch mit dem Boot ging es wieder hinaus auf Lumb und Leng.
Auf dem Fjord gab es dann noch eine kleine Stärkung. Das hatten vor allen unsere Frauen nötig, die kurz darauf ihre ersten Lumben aus 200 m Tiefe hochpumpen mussten. Aber auch dieses bewältigten sie eindrucksvoll. 
Auch vom Boot konnten wir wieder einige schöne Fische erbeuten. Allerdings nur Lumben. In der Tiefe sollte uns dieses Mal kein Leng oder Seehecht an den Haken gehen.
Auch am Hafen versuchten wir wieder unser Glück mit der Brandungsrute. Die seltenen Vögel, die jedes Jahr hier brüten und zu einer zeitweisen Vollsperrung des gesamten Bereiches führen, waren um diese Zeit schon fertig mit ihrem Brutgeschäft. So stand einer Angelei nichts mehr im Wege.
Am Anfang nervten Unmengen von Knurrhähnen, die sich sofort nach dem Auswerfen auf unsere Heringsfetzen stürzten.

Aber im Laufe des Tages konnten wir noch ein paar schöne Klieschen und Dorsche an Land ziehen. Und auch die vermissten Lengs fanden den Weg an unsere Brandungsruten. Es waren allerdings nur kleinere Exemplare. Auch der von uns hier schon öfter gefangene Heilbutt blieb dieses Jahr leider aus.

Wanderung zum Folkestadvatnet

Diesen Berg wollen wir besteigen. Auf seiner Rückseite führt ein Weg bis fast auf die Spitze und zu einem herrlichen See, der hinter diesem Berg liegt.

Nach einer strammen Wanderung hatten wir unser Ziel erreicht. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick über den Dalsfjord und auf den Ort Volda.

Nachdem wir die Aussicht genossen hatten, sammelten wir noch schnell eine Schale Blaubeeren, die es hier in Mengen gab und machten uns auf an den Bergsee.
Da der See recht flach war, war die Wassertemperatur doch einigermaßen erträglich.
Eigentlich wollten wir nur mit den Füßen ins Wasser. Wir konnten uns dann aber doch zu einem Vollbad durchringen. Dieses war auch ein schöner Abschluss unserer Reise, denn unsere Zeit am Dalsfjord ging nun dem Ende entgegen.
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Es ist wieder so weit. Nun heißt es Sachen packen und Abschied nehmen. Zwei Wochen gehen leider viel zu schnell vorbei. Jetzt heißt es wieder warten auf das nächste Jahr, denn dann sind wir auf jeden Fall wieder hier am schönen Dalsfjord.
Die Angelfreunde aus Rostock
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